Baby hilft beim Aussortieren der Socken und sitzt dabei im Wäschekorb
Dezember 26, 2020

Wie kann Kleidung möglichst lange gut aussehen?

Ist das neu? Nein habe ich Secondhand erstanden! Wie du Kleidung möglichst ökologisch und nachhaltig wäschst und wie du die Fasern sehr lange schonst, erfährst du hier:

Kinder wachsen schnell aus ihrer Kleidung raus. Am Anfang schnell und dann immer langsamer, aber sie wachsen raus. Da kann man die schönsten Kirschenkleider, Babyeulen-Strampler oder Haifisch-Shorts kaufen, irgendwann kann man sie da einfach nicht mehr reinquetschen.

Jetzt bist du aber vielleicht eine Öko-Mama oder ein Öko-Papa und hast wundervolle Kleidung in bester Bioqualität gekauft und willst, dass noch andere Kinder Freude an den schönen Teilen haben sollen, also wäschst du mit Bedacht!

Seit ich meinen Secondhand-Shop habe, sehe ich viele gebrauchte Kleidungstücke, und durch die unterschiedlichen Waschstile auch unterschiedlich gute Zustände der Kleidung. Umso besser der Zustand, desto höher der Preis, den du dafür verlangen kannst. Wohl gemerkt: Biomode von Herstellern die nachhaltig produzieren, hat auch eine sehr hohe Qualität, und hält daher viele Waschgänge und Kinderabenteuer aus. Mit der richtigen Pflege können sie lange sehr gut aussehen, und noch viel Freude bringen.

Die meisten Kleidungsstücke von Kindern sind aus Baumwoll-Jersey genäht. Ein weicher Stoff, der dank gestrickter Struktur dehnbar ist. Sehr praktisch für Kinder. Und auf meiner Haut mag ich´s auch sehr gerne!

Nun wie gehen wir die hauseigene Wäscherei möglichst faserschonend an?

Aussortieren

Die Wäsche vorab auszusortieren ist wichtig, da die jeweiligen Stoffe unterschiedliche Anforderungen haben und so jeder für sich seine optimale Pflege erhalten kann. Trennen solltest du mindestens wie folgt:

  • bunte Alltagswäsche (meist Jersey)
  • weiße, gelbe und hellblaue Wäsche (meist Jersey)
  • Wolle und Seide
  • Handtücher
  • Hemden und Blusen (dünne Baumwollwebstoffe)
  • Bettwäsche
  • Eventuell Kunstfasern extra

Durchsuchen

Natürlich kannst du jedem Familienmitglied beibringen, das Kleidungsstück vor dem Fall in den Wäschekorb auf Taschentücher in den Taschen zu durchsuchen, oder der Realität ins Auge sehen und selbst die Wäsche durchsuchen. Denn Taschentuchfutzerl sind keine netten Zeitgenossen auf der gewaschenen Wäsche, denn sie kommen da nicht mehr so leicht wieder runter.

Hast du daher schon mal über Stofftaschentücher nachgedacht? Nein ernsthaft! Es gibt da echt nur Vorteile: Da hast du ein kleines Tascherl mit, zupfst dir ein Stofftaschentuch heraus, putzt dir mit dem samtig weichen Stoff schonend deine Nase und gibst es nach Gebrauch in einen kleinen Wetbag. Ganz easy! Schau dir doch mal unsere hübschen Stofftücher aus Bio-Baumwollmolton an!

Wenden

Shirts haben selten Taschen, wo sich was verstecken kann, dafür aber manchmal Motiv-Plots. Das sind Aufdrucke, die du an der glatten Oberfläche erkennen kannst, und meist in einem Stück aufgebügelt worden sind. Diese können leicht rissig werden und lassen das Shirt schnell „used“ aussehen. Um das zu verhindern solltest du es vor dem Waschen „auf Links drehen“, also inside out.

Waschpulver, Flüssigwaschmittel und ö-Co

Wenn du dir den größten Wäscheberg ausgesucht hast, ab in die Waschmaschine damit. Aber welches Waschmittel ist nun die beste Wahl?

Waschmittel in Pulverform braucht keine Konservierungsstoffe und kommt mit wenig Plastikverpackung aus. Im Gegensatz zu Flüssigwaschmitteln sind hier auch optische Aufheller enthalten, um Flecken besser zu entfernen. Was sich bei heller Wäsche sehr anbietet. Da es aber länger braucht um sich aufzulösen, solltest du hier kein Kurzprogramm wählen.

Flüssigwaschmittel hingegen solltest du direkt in Trommel geben, da es die Leitungen vom Waschmittelfach bis zur Trommel mit der Zeit so stark verkleben kann, dass sie verstopfen und das Wasser ausläuft. Zumal sich schädliche Keime bilden können und dadurch auch die Wäsche mit der Zeit muffig riechen kann.

Aber egal welches Waschmittel, auf die Dosierung kommt es an. Zu wenig davon, kann die Wäsche hart werden lassen, wenn du hartes Wasser hast. Aber auch zu viel davon, kann die Stoffe hart werden lassen, wenn noch Waschmittelrückstände in der Kleidung verbleiben!

Was hältst du davon dein Waschmittel selbst zu machen?

Du wirst jetzt wahrscheinlich sagen: „Ich hab´ ja keinen Vogel… als ob ich nicht schon genug Zeit ins Wäschewaschen investieren würde…!“

Yes, du hast Recht! Ich versichere dir aber, dass es keinen Mehraufwand bedeutet, denn ich bin selbst ein Fan von Effizienz und Effektivität. Da kam mir das Baukasten-System genau recht. Hierbei kannst du individuell die Zutaten kombinieren und weißt ganz genau, was drin ist. Jedenfalls aber kein Microplastik und keine Tenside (Korrektur: Tenside sind auch in der Kernseife enthalten). 

Das Baukasten-System Waschmittel

Waschmittel selber machen (diy) einfach und ökologisch Baukasten System mit 3 Laden in einer kleinen Kommode

Ich habe ein kleine Holzkommode mit 3 Laden, die wie folgt befüllt sind:

  • 1. Lade Waschsoda: zuständig fürs Enthärten des Wassers, und wird je nach Härtegrad des Wassers dosiert. 1 bis 3 TL für weiches bis hartes Wasser.
  • 2. Lade Kernseifeflocken: zuständig für das Entfernen von Schmutz, und werden je nach Verschmutzungsgrad dosiert. Also 1 TL für leichten Schmutz bis 4 TL für stark verschmutzte Wäsche. Du kannst auch Kernseife-Stücke selbst reiben, was mir aber immer zu mühselig war. Daher habe ich fertige Flocken im Internet gekauft und gebe diese direkt in die Trommel. Sie sind nämlich zu groß für die Leitungen und verstopfen sie, weshalb ich schon mal eine schöne Überschwemmung im Bad hatte!
  • 3. Lade Sauerstoffbleiche: Zuständig fürs Bleichen und Desinfizieren. Ich gebe daher zu Unterwäsche und weißer Wäsche generell mehr Bleiche dazu als zur Buntwäsche, denn da möchte ich die Farben ja noch ganz lange erhalten.

Nachtrag: Tipp: Wenn du´s ganz umweltfreundlich und noch günstiger haben willst, kannst du statt der Kernseife auch einfach 5 Efeublätter nehmen! Einmal in der Mitte durchreißen und in einer Socke verknotet zur Wäsche dazugeben. Je älter die Blätter desto mehr Saponine, und desto besser die Waschkraft!

Für Wolle verwende bitte ein anderes Waschmittel!

Welchen Weichspüler verwende ich und wie kann meine Wäsche auf natürliche Art gut riechen?

Da scheiden sich die Geister. Meiner Meinung nach ist dem üblichen Körpergeruch mit parfümierter Seife, Haarshampoo, Haarbalsam, Bodylotion und Gesichtsfluid und nicht zuletzt mit Parfum an sich Genüge getan, sodass nicht auch noch die Wäsche beduftet werden muss.

Daher kann ich nur empfehlen ganz einfachen und günstigen Essig als Weichspüler zu verwenden und - falls gewünscht - ein paar Tropfen Aromaöl dazuzugeben.

Wer Biomode trägt, möchte sicher keine unnötige Chemie an seine Wäsche lassen. Und mit der richtigen Dosierung des Waschmittels und des Essigs, hat man mit harter Wäsche auch keine Probleme mehr!

Was ist Pilling? Und wie kann ich es verhindern?

Pilling auf einem blau-weiß gestreiften Shirt aus Baumwolljersey

Der häufigste Schönheitsfehler, den die Secondhand-Kleidung in meinem Shop aufweist, ist Pilling. Ist an sich nichts Schlimmes, lässt aber das Kleidungsstück leicht verwaschen aussehen. Was passiert? Die Baumwollfasern lösen sich mit der Zeit aus dem Gewebe und stehen dann heraus. Sieht aus wie einer leichter Flaum auf dem Stoff. Bei Wolle verknoten sie sich noch zusätzlich. Biomode aber hat den Vorteil aus Baumwollstoffen mit längeren Baumwollfasern genäht worden zu sein, es braucht daher viel länger, bis sich diese Fasern lösen. Mode in hoher Qualität sieht also länger neu aus.

Durch das Herauslösen der Fasern wird der Stoff auch immer dünner und dünner. Auch hier ist der Vorteil der Biomode, weil die Stoffe meist dicker sind. 2:0 für Biomode von Secondhand gegen konventionelle Mode.

Verhindern lässt sich Pilling also nicht ganz, sondern nur verlangsamen. Drehe aber mal die Schleuderzahl stark runter. Auch wenn sich durch hohe Drehzahlen die Flecken besser lösen, ist es doch ein Versuch wert es mal mit weniger zu versuchen. 800 Umdrehungen/Minute sollten hier ein guter Mittelweg sein.

Über Fleckenentfernung, werdet ihr bei mir bald noch einen extra Artikel finden.

Trockner oder Lufttrocknen?

Kleinkind hilft beim Wäsche aufhängen und hängt Wäsche auf seinem Rutschfahrzeug auf

Das Beste ist natürlich das Trocknen an der frischen Luft. Nicht umsonst hängen in vielen Ländern die Kleidungsstücke - für alle gut sichtbar - zwischen den Häusern auf der Leine. Gehört dort ja auch schon zum berühmten Postkartenmotiv.

In Wien stelle ich mir das jetzt nicht so romantisch vor, denn wer mag schon seine frisch gewaschene Wäsche mit Abgasen beduften lassen?!

Aber was ist nun der Vorteil des Lufttrocknens an der frischen Luft? Gerade wenn der Wind geht, wird die Wäsche immer leicht bewegt, was die Fasern verwuselt und somit z.B. kuschelige Handtücher bringt. Für die gesamte Wäsche meine ich aber ist es die beste Beduftung, die ich kenne. Nicht umsonst versuchen viele Weichspüler-Hersteller diesen Duft nachzuahmen!

Da ich manchmal auch Kluppenabdrücke (Wäscheklammern) auf den Kleidungsstücken finde, trocknen wohl viele meine VerkäuferInnen ihre Wäsche an der Luft. Aber wie lassen sich diese Abdrücke denn verhindern? Probiere es doch mal mit diesen altbewährten Sturmwäscheklammern!

Kinder helfen beim Aussortieren der Socken und sitzt dabei im Wäschekorb

Thema Trockner: Da ich keine Lust habe jedes Kindersöckchen und -unterhöschen auf den Wäscheständer zu drapieren, habe ich bei meiner Waschmaschine eine Trocknerfunktion dabei. Ja, da wir genug Füllmaterial haben, wasche ich tatsächlich die Unterwäsche separat, und wird dann automatisch nach dem Waschgang getrocknet. Meine Männer spielen dann mit Begeisterung "Sockenmemory". Ein Segen!

Ich hoffe ich konnte dir hiermit gute Tipps geben, deine geliebten Sachen lange hübsch zu behalten. Und freue mich darauf, wenn du sie mir für meinen fabihaften Onlineshop zum Verkaufen schickst!